
Kläranlage-Neubauten
Kläranlagen braucht das Land
Unser Wasser ist zu kostbar, um es nach Gebrauch nicht wieder optimal aufzubereiten. Den Anschlussgrad im ländlichen Raum sukzessive zu erhöhen, ist daher eine wichtige Zukunftsaufgabe. Die Eichsfeldwerke-Tochter EW Wasser hat ebenso effiziente wie nachhaltige Lösungen gefunden, mit denen sich auch kleinere Gemeinden an zentrale Kläranlagen anschließen lassen.
Nr. 25 ist bereits seit Anfang 2022 in Wahlhausen aktiv und besteht aus einer Scheibentauchkörper-Anlage und einem Bodenfilter als Nachklärung. Die Einleitstelle des gereinigten Abwassers in einen Vorfluter zur Werra wurde bereits in der Umsetzung des Hochwasserschutzkonzepts für die Gemeinde mitkonzipiert. Als Betriebsführerin des Zweckverbands Wasserversorgung und Abwasserentsorgung Obereichsfeld (WAZ) nimmt die EW Wasser im Schnitt eine Kläranlage pro Jahr in Betrieb, um die Abwasserreinigung speziell im ländlichen Raum weiter zu optimieren.
Kläranlage-Neubauten
Das Klärwerk in Wahlhausen ist bisher die einzige Anlage im Verbandsgebiet, die nur mit Scheibentauchkörpern und Bodenfiltern arbeitet. Grundsätzlich spielen der Abwasseranfall im Einzugsgebiet sowie die örtlichen Gegebenheiten für die konstruktive Ausbildung von Kläranlagen eine wichtige Rolle. In der 300-Einwohner-Gemeinde entschied sich die EW Wasser aus Platz- und Wirtschaftlichkeitsgründen für diese technische Lösung. Für die Reinigung der Abwässer wurde so lediglich eine Fläche von 2.200 Quadratmetern benötigt, was weniger als einem Drittel eines Fußballfelds entspricht. Das innovative Verfahren sorgt nun für eine exakt auf die Einwohnerzahl zugeschnittene vollbiologische Abwasserreinigung. Mit dem 11. Klärwerk auf Basis von Scheibentauchkörpern lässt die EW Wasser erneut fleißige Mikroorganismen für sauberes Wasser arbeiten.
Fortgesetzte Bautätigkeit
Der Anschlussgrad in der Region wird kontinuierlich weiter ausgebaut, damit künftig noch mehr Gemeinden über zentrale Kläranlagen verfügen. Vorhaben Nr. 26 ist bereits im Bau. Die Gemeinde Schwobfeld soll bis Ende 2022 ihre Anlage erhalten. Auch hier ist das naturnahe Verfahren mit Scheibentauchkörpern als Lösung gesetzt, aber diesmal in der üblichen Kombination mit einem Schönungsteich. Mit 113 Einwohnerwerten wird die Anlage das kleinste Projekt dieser Art im Einzugsgebiet der EW Wasser, aber mit großen positiven Auswirkungen für den Ort sowie die anliegenden Gewässer.
Umwelt- und Gewässerschutz profitiert
Beide Anlagen leisten einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt- und Gewässerschutz und erfüllen die Anforderungen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Die eingesetzte Technik eignet sich gut, um gerade kleinere Ortschaften zu überschaubaren Baukosten mit Kläranlagen auszustatten. Zudem sind sie im späteren Betrieb mit einem jährlichen Verbrauch von durchschnittlich 19,3 Kilowattstunden pro Einwohner auch noch besonders energiesparend. Für weitere Verbesserungen der Gewässerqualität sollen bis 2030 bereits 80 Prozent der Einwohner im Verbandsgebiet effizient und nachhaltig an zentrale Kläranlagen angeschlossen sein. Heute ist bereits ein Anschlussgrad von 68,6 Prozent erreicht. Zum Vergleich: 1990 waren nur von einem Prozent der Haushalte die Abwasserleitungen mit einer Kläranlage vergleichbaren Standards verbunden.
Zahlen zur Abwasserentsorgung durch die EW Wasser
Stand 1.1.2022
Mitarbeiter-Tablets EW Entsorgung
Entsorgung goes online
Nach den Mitarbeitenden der EW Bus haben jetzt auch viele Beschäftigte der EW Entsorgung ein Tablet an ihrer Seite. Die Digitalisierung eröffnet bei den Betriebsabläufen völlig neue Möglichkeiten.
Erst verantwortete er die Digitalisierung der Eichsfeldwerke-Tochter EW Bus, jetzt koordinierte er in gleicher Position die Transformation der EW Entsorgung. Klaus Kirchner hat sich bei den Eichsfeldwerken zum Spezialisten für Digitalisierungsmaßnahmen entwickelt: „Seit Mitte 2021 haben wir das Tablet-Projekt bei der Entsorgung vorangetrieben“, erklärt der aktuelle Einsatzleiter des Unternehmens. Dazu wurde die Spezialsoftware für Verkehrsunternehmen eines Schweizer Dienstleisters komplett an die Belange einer Entsorgungsfirma angepasst.
Tablet statt Papier
Der erste praktische Schritt weg vom Papier begann im Januar 2022 mit einer Testgruppe aus fünf Mitarbeitenden im Fahrer- und Ladereinsatz. Einsatzpläne, Tagesberichte, Dienstkarten mit dem Kundenverzeichnis und bei Bedarf auch tagesaktuelle Straßenumleitungen – alles findet sich jetzt auf einem kleinen Tablet. Auch eine Kommunikationsfunktion zum direkten Austausch ist integriert. In den vergangenen Monaten wurde der Teilnehmerkreis immer mehr ausgeweitet und alle hatten Gelegenheit, sich mit den neuen Möglichkeiten durch die Digitalisierung vertraut zu machen. Lader können beispielsweise Scanner-Fehlfunktionen an Mülltonnen direkt an die Einsatzleitung übermitteln. Fahrer von Müllfahrzeugen auf der Tour auftretende Defekte mit Bild an die Werkstatt weiterleiten. Das Ersatzteil ist dann bereits bestellt und auf dem Weg, wenn der Laster in der Werkstatt eintrifft. Es geht also nicht nur um Umweltschutz durch weniger Papier, sondern auch insgesamt um effizientere und nachhaltige Abläufe.
„Seit Mitte Mai sind wir komplett just-in-time bei unseren Prozessen in der Abfallentsorgung. Das Schwarze Brett brauchen wir nicht mehr“, zeigt sich Kirchner zufrieden. Bald wird noch ein Unfalldesk in die Software integriert, dann lässt sich auf solche ungeplanten Zwischenfälle schnell und professionell reagieren.

Zahlen zu Tablets im Einsatz
Vertragsverlängerung Wertstoffsammlung
Wertstoff-Sammlung in sicheren Händen
Neuer Auftrag für mehr Nachhaltigkeit: Die Eichsfeldwerke haben die Ausschreibung für die Erfassung des Gelben Sack und Altglas erneut gewonnen.
Bundesweit existiert für viele Stoffe eine riesige Kreislaufwirtschaft, die das Duale System Deutschland organisiert. Hier geht es um Wertstoffe wie Verpackungsfolien oder Glas, die, wie der Name schon sagt, zu wertvoll sind, um im Restmüll zu landen. Bei den aktuellen Ausschreibungen des Dualen Systems haben erneut die Eichsfeldwerke den Zuschlag für die Abfuhr und Sammlung der Gelben Säcke und des Altglases für jeweils drei Jahre erhalten. Die Gelben Säcke mit ihren wiederverwertbaren Inhalten werden bei den Sammlungen alle zwei Wochen direkt vor der Haustür abgeholt. Für das Glas steht pro 500 Einwohner in allen Städten und Gemeinden der Region ein Container an derzeit 270 öffentlichen Sammelplätzen bereit, bei denen auch das Altpapier abgegeben werden kann.
EW Entsorgung
Für Daniel Riethmüller, Technischer Leiter der Eichsfeldwerke-Tochter EW Entsorgung, hat sich das Duale System bewährt, bei dem bereits die Inverkehrbringer von Verpackungen dafür bezahlen, dass diese nach der Benutzung von Entsorgungsunternehmen wieder eingesammelt werden: „Das System ist rund. Es gibt jemand, der erfasst, der transportiert und der sortiert und dann geht es weiter in den Verwertungskreislauf.“
