Digitalisierung
Bequem – jederzeit – überall
Eine kundengerecht umgesetzte Digitalisierung sollte dem Anwender stets einen direkten Mehrwert bieten. Die Eichsfeldwerke haben dazu in den vergangenen Jahren mit Websites und Apps bereits viel Erfahrung gesammelt. Als zusätzlicher Service ist seit Anfang 2024 jetzt auch ein eigenes Kundenportal über die Unternehmenswebsite www.eichsfeldwerke.de aufrufbar. Nutzerinnen und Nutzer können damit bequem ihre Energie- und Wasserverträge bei der EW Eichsfeldgas, den Stadtwerken Heilbad Heiligenstadt und dem Wasser- und Abwasserzweckverband Obereichsfeld (WAZ) verwalten. „Mit dem neuen Portal wollen wir unseren Kunden einen smarten Anlaufpunkt im Internet bieten, über den sie wichtige Angelegenheiten in kürzester Zeit selbst erledigen können“, erklärt Ralf Schwethelm, Leiter Verbrauchsabrechnung bei den Eichsfeldwerken.
Rechnungssimulation als besonderes Plus
Nach gut einjähriger Entwicklungszeit erfüllt das neue Portal diesen Anspruch bereits sehr gut. Es lassen sich nicht nur Zählerstände erfassen und Rechnungen sowie Dokumente zu allen laufenden Verträgen aufrufen oder Adress- und Bankdaten aktualisieren. Auch die Verbrauchsentwicklung für Strom und Wasser ist beispielsweise über mehrere Jahre grafisch darstellbar. Darüber hinaus können Abschlagspläne zweimal im Jahr eigenständig von Kundinnen und Kunden angepasst werden.
Ein ganz besonderes Feature ist die Rechnungssimulation: Man kann zum Beispiel einfach den Zählerstand beim Erdgas im Sommer eingeben und sich dann vom Portal hochrechnen lassen, ob die Abschlagszahlungen auf dieser Basis bis zum Jahresende ausreichend sind. So lässt sich bei eventuell drohenden höheren Nachzahlungen frühzeitig reagieren.
Auf das neue Kundenportal haben die Eichsfeldwerke beim Versand der Jahresverbrauchsrechnungen Ende Januar 2024 mit einem speziellen Flyer aufmerksam gemacht. Diese Aktion dürfte mit dazu beigetragen haben, dass sich in den ersten Wochen bereits eine Vielzahl von Kundinnen und Kunden für das Portal registriert haben. Erste positive Rückmeldungen gab es auch schon, vor allem für die sehr aufgeräumte Struktur. „Darauf wollen wir gerne aufbauen, wenn wir im Laufe des Jahres noch erste Erweiterungen, wie beispielsweise die Erfassung der Einspeisedaten von Photovoltaik- und KWK-Anlagenbesitzern integrieren“, freut sich Schwethelm über das Feedback.
Eichsfeldwerke
Ausgezeichnete Bus-App
Durchaus positive Resonanz hat auch ein weiterer Digitalservice der Eichsfeldwerke erhalten: die Bus-App. Noch unter ihrem alten Namen „EW Businfo“ ist sie 2023 mit dem „Sonderpreis Mobilität“ des Thüringer Demografiepreises ausgezeichnet worden, der mit 7.500 Euro dotiert ist. Gewürdigt wurde damit vor allem die zentrale Rufbus-Funktion der seit Frühjahr 2022 verfügbaren App. Der Landkreis Eichsfeld bietet damit das umfangreichste Rufbus-Angebot in ganz Thüringen. Mit der App lässt sich ein solcher Bus einfach und schnell bestellen. Da er nur nach entsprechender Voranmeldung zu den angegebenen Zeiten auf der ausgewiesenen Strecke fährt, werden überflüssige Leerfahrten vermieden.
Das Erfolgsmodell wurde noch weiter optimiert und zu Beginn des Jahres vorgestellt: Unter dem Namen „EW Bus“ bündelt die neue App nun viele Funktionen wie Fahrplanauskunft, Verbindungssuche und Rufbus-Anforderung, die über klar definierte Icons angezeigt werden. Eine besondere Neuheit ist der Shop für das Deutschlandticket, das jetzt direkt über die App auch für Fahrgäste unter 18 Jahren gebucht werden kann.
Zahlen zu den Digitalservices der Eichsfeldwerke
Personalentwicklung
Weiter wachsen – personell und räumlich
Die seit vielen Jahren erfolgreichen Geschäftsaktivitäten der Eichsfeldwerke brauchen engagierte Menschen, die sie umsetzen. Entsprechend ist die Belegschaft seit 2010 um rund 50 Prozent gewachsen. Viele Räumlichkeiten stoßen nun an ihre Grenzen. Deshalb sind unlängst sowohl am Hauptsitz in Heilbad Heiligenstadt als auch in Worbis, Standort des Tochterunternehmens EW Eichsfeldgas, neue Büros entstanden.
Mehr Platz für Fach- und Nachwuchskräfte
Ein Grund dafür ist die intensive Ausbildungstätigkeit der Eichsfeldwerke. Allein 2023 starteten wieder elf Azubis in sieben verschiedenen Ausbildungsberufen. Ein anderer Grund ist die teils hohe Spezialisierung, die hochqualifiziertes Personal für die oftmals sehr komplexen Unternehmensprojekte verlangt. Bei der im Hauptgebäude ansässigen Tochter EW Energie kam beispielsweise 2019 der Bereich Technische Gebäudeausrüstung hinzu, der sich sofort sehr gut entwickelte. Neue Mitarbeitende waren auch für die fortlaufende Digitalisierung der Zählerstanderfassung und für den Ausbau des Contracting mit erneuerbaren Energien erforderlich. So wuchs der Personalbestand allein bei der EW Energie im Jahr 2023 um weitere sechs Personen.
Neue Räume sind das Eine. Aber die Erfolgsgeschichte des Unternehmens kann nur fortgeschrieben werden, wenn sich auch immer wieder neue Menschen für den Arbeitgeber Eichsfeldwerke begeistern. Ein bewährter Ansatzpunkt des Personalteams sind Berufsorientierungsveranstaltungen an Schulen. „Hier sind wir schon seit vielen Jahren in Regelschulen, Gymnasien und auch Fachhochschulen regional und überregional aktiv und bauen unser Engagement gezielt weiter aus“, berichtet Chantal Diehle, Personalerin der Eichsfeldwerke. 2023 kamen so 15 unterschiedliche Veranstaltungen von der Projektwoche bis zur Hauskarrieremesse zusammen, an denen jungen potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern von den Eichsfeldwerken möglichst immer etwas Besonderes geboten wurde.
Schulveranstaltungen mit Pfiff
Meistens steht für einen Vortrag die typische Schulstunde mit 45 Minuten zur Verfügung. „Wir sind altersbedingt noch nah am Schulgeschehen und wissen, wie schnell man Zuhörer verlieren kann. Deshalb sind Unterhaltung und Interaktion für uns wichtige Kriterien bei der Ansprache von Schulabsolventen“, erklärt Diehle das Vorgehen. Eigens dafür haben die Eichsfeldwerke ein spezielles Animationsvideo entwickelt, das über die Erschließung eines neuen Wohnbaugebietes spielerisch die Vielfalt der Ausbildungsberufe im Unternehmen vermittelt. „Vielen Schülerinnen und Schülern ist unser gesamtes Leistungsportfolio als Dienstleister für die Region gar nicht bewusst. Oftmals verbinden sie das Unternehmen nur mit einem einzelnen Geschäftsfeld wie etwa dem Busverkehr oder der Abfallentsorgung“, berichtet die engagierte Personalerin Diehle.
Eichsfeldwerke
Die weiteren Ausbildungsmöglichkeiten lernen sie dann im Rahmen eines unterhaltsamen Quiz kennen, bei dem alle zum Mitmachen aufgefordert sind. Und zum Abschluss gibt es noch praktische kleine Geschenke wie Trinkflaschen oder Lunchboxen, um möglichst lange in Erinnerung zu bleiben.
Dieser Ansatz zeigt Wirkung, wie immer wieder Bewerbungsschreiben zeigen, die auf die Veranstaltungen Bezug nehmen. Die Schulinitiative entwickeln die Eichsfeldwerke laut Diehle deshalb konsequent weiter: „Neu ist beispielsweise, dass wir jetzt auch Bewerbertrainings an den Schulen unterstützen. Da waren manche Teilnehmer gleich so gut, dass wir ihnen direkt ein Praktikum bei den Eichsfeldwerken angeboten haben.“
Zahlen zur Personalentwicklung der Eichsfeldwerke
LEADER-Programm und Regionalbudget
Im Großen wie im Kleinen:
Förderprogramme unterstützen vielfältiges Engagement
Das erstmals 2023 vergebene Regionalbudget wird im Unterschied zu LEADER direkt vom Landkreis mitfinanziert. Hierbei können Kleinprojekte in Höhe von bis zu 20.000 Euro eingereicht werden, die bei Bewilligung mit 80 Prozent gefördert werden. Bei LEADER hingegen reicht allein der Zuschuss bis zu einer Höhe von 100.000 Euro bei einer Förderquote zwischen 35 und 75 Prozent. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Projekte des Regionalbudgets innerhalb des jeweiligen Haushaltsjahres umgesetzt und abgerechnet werden müssen, während sie sich bei LEADER durchaus über mehrere Jahre erstrecken können. Träger beider Förderprogramme ist die regionale Aktionsgruppe (RAG) Eichsfeld, deren Geschäftsstelle bei den Eichsfeldwerken in Heiligenstadt angesiedelt ist.
21 Kleinprojekte 2023 gefördert
„Das Regionalbudget steht generell Kommunen, Unternehmen, Kirchengemeinden und Privatpersonen zur Verfügung oder soll ehrenamtliche Aktivitäten und Vorhaben von Vereinen und Initiativen unterstützen“, erläutert Anne-Marie Born, Regionalmanagerin der RAG-Geschäftsstelle. Dafür können jährlich insgesamt bis zu 200.000 Euro Fördermittel beim Land beantragt werden, nach erfolgreicher Bewilligung auch wieder für 2024.
Eichsfeldwerke
Im Jahr 2023 konnten 21 interessante Kleinprojekte unterstützt werden – von der Ausstattung eines Jugendraums in Gerterode über die Erweiterung eines Backhauses in Kirchohmfeld bis hin zum Mannschaftszelt für die Jugendfeuerwehr Geisleden. Bereits unmittelbar nach dem Start des Projektaufrufs im Juni zeichnete sich ein großes Interesse ab. Mit knapp 60 Anträgen war das Budget weit überzeichnet. Wie beim LEADER-Auswahlverfahren galt es, einen definierten Kriterienkatalog zu berücksichtigen, nach dem die förderwürdigen Projekte durch die Entscheidungsgremien der RAG anschließend ausgewählt wurden.
Auch bei LEADER kamen 2023 neun kommunale und private Vorhaben in den Förderbereich, die sich in den drei Handlungsfeldern der Regionalen Entwicklungsstrategie (RES) „Grundversorgung und Lebensqualität“, „Natur und Umwelt“ sowie „Tourismus und Naherholung“ qualifiziert hatten. Was Regionalbudget und LEADER alles Positives in der Realität bewirken können, zeigen nachfolgend zwei besondere abgeschlossene Projekte.
Aus Brachfläche wird Dorfgarten dank Regionalbudget
Ein seit vielen Jahren brachliegender ehemaliger Schulgarten mitten im Ortskern? Mit dieser ungenutzten Fläche geht viel mehr, dachten sich engagierte Einwohner von Hundeshagen. So entstand die Idee, in dem Ortsteil von Leinefelde-Worbis einen Dorfgarten zu entwickeln. Genauer gesagt, eine frei zugängliche Streuobstwiese mit „Alten Sorten“ von einer Baumschule aus dem Eichsfeld und bienenfreundlichem Unterwuchs.
Mit viel ehrenamtlichem Engagement und einer achtzigprozentigen Regionalbudget-Förderung in Höhe von circa 5.600 Euro konnte das Projekt 2023 umgesetzt und im darauffolgenden Frühjahr von der ganzen Dorfgemeinschaft eingeweiht werden. Erfreuliches Resultat ist ein hochwertiges Biotop mit Obsternte, pädagogischem Nutzen und Naherholungswert. Bis die Früchte mit so klangvollen Namen wie Roter-Berlepsch-Apfel, Gellerts Butterbirne oder Süßkirsche Kordia geerntet werden können, wird es zwar noch eine Weile dauern, doch die Wartezeit lässt sich dank vorhandener Sitzgelegenheit gut überbrücken. Ruhig und abgelegen von der Hauptstraße ist eine tolle Begegnungsstätte für Jung und Alt entstanden: der Hundeshagener Dorfgarten.
LEADER lässt die Puppen tanzen
Seit Juni 2023 können Besucherinnen und Besucher des Theodor-Storm-Museums in Heilbad Heiligenstadt eine besondere Attraktion bestaunen: das „Theatrium Mundi“ zum Märchen von der Regentrude. Dafür wurde ein mechanisches Puppentheater des bekannten Thüringer Künstlers Martin Gobsch dauerhaft in der Ausstellung etabliert. Der Erfurter widmet sich nur ausgewählten Projekten. Seine kreativen Arbeiten sind Meisterwerke deutscher Handwerkskunst, die dank ihrer speziellen Mechanik für viele Überraschungen sorgen und Besucher immer wieder aufs Neue begeistern.
Im Museum setzt der gesprochene Regentrude-Zauberspruch „Dunst ist die Welle, Staub ist die Quelle!“ die ausgefeilte phantasievolle Szenerie in Bewegung. An dem raumgreifenden und mit vielen beweglichen Teilen ausgestatteten Holzpuppentheater hat Gobsch eineinhalb Jahre lang gebaut. Märchenhafte Poesie unterlegt von Musik nimmt die kleinen und großen Besucher beim Betrachten gefangen. Die aufwendige Technik bleibt hinter den Kulissen verborgen. So wird das Märchen, das Storm noch dazu tatsächlich in Heiligenstadt geschrieben hat, lebendig.
In die Realisation des einmaligen Puppentheaters auf Initiative des Museumfördervereins floss ein LEADER-Zuschuss von rund 27.000 Euro. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn das Puppenspiel ist der neue Höhepunkt des Museumsbesuchs, der nicht nur Kinder zum Staunen bringt und zugleich neue Besucher anzieht.