Photovoltaik
Sonnige Aussichten
Tausende Solarmodule statt Hunderte Kühe: Es ist ein außergewöhnliches Projekt, das die Eichsfeldwerke dann gemeinsam mit der Stadt Heilbad Heiligenstadt und den Stadtwerken Heilbad Heiligenstadt realisiert haben werden. Aus dem aufgegebenen Standort einer ehemaligen Rinder-LPG mit rund 40.000 Quadratmetern Fläche entsteht ein zukunftsweisender Solarpark, dessen umweltfreundlich erzeugte Energie der Region direkt zugutekommt.
Sehr gute Voraussetzungen
Zuvor war von allen Seiten viel Einsatz nötig. Die Stadt hatte Mitte 2021 den ehemaligen landwirtschaftlichen Altstandort im Ortsteil Kalteneber erwerben können. Damit eröffnete sich die Möglichkeit für eine innovative Nachnutzung der aufbereiteten Flächen als Solarpark, die die Eichsfeldwerke und die Stadtwerke bereits 2020 ins Auge gefasst hatten. Denn gute Voraussetzungen waren gegeben: Das Gelände liegt erhöht und verschattungsfrei auf circa 450 Meter Meereshöhe. Die jährliche Sonnenstundenzahl im Eichsfeld erreichte im Jahr 2022 mit 1.970 Stunden fast den bundesweiten Durchschnitt von 2.025 Stunden. Und die etwa 10.000 Module lassen sich ideal in Ost-West-Ausrichtung aufstellen. Die gesamte Erschließung verantwortete die EW Projekt im Auftrag der Stadt. Die EW Energie wiederum übernimmt im Auftrag der Stadtwerke die Betriebsführung des Solarparks, dessen Laufzeit auf 30 Jahre angelegt ist.
Echtes Highlight: Anlieferung der Übergabestation
Zum Ende des Jahres 2023 konnte der Rückbau von sechs riesigen Stallanlagen plus Nebengebäuden erfolgreich abgeschlossen werden. Im Anschluss erfolgte die Geländeregulierung, also unter anderem das Abflachen von Böschungskanten und das Verfüllen tiefer Mulden. Parallel wurde das gesamte Gelände eingezäunt, eine Baustraße für das Aufstellen der Transformatoren- und Übergabestationen angelegt sowie deren Standorte vorbereitet.
„Die Anlieferung der Übergabestation und ihre richtige Platzierung war eine spektakuläre Aktion im April 2024“, berichtet Maximilian Henkel, Fachbereichsleiter Erneuerbare Energien. „Ab Juli erfolgt das Aufstellen und die Montage der Solarmodule, die dann hoffentlich noch viel Herbstsonne abbekommen werden.“
Eichsfeldwerke
Die Module können jährlich circa vier Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Praktischerweise fließt dieser gleich unweit des Parks in das Netz der Stadtwerke. Der Einspeisepunkt befindet sich in unmittelbarer Nähe des alten Bahnhofs.
„Wir freuen uns sehr, mit diesem Solarpark einen weiteren Beitrag zur Energiewende leisten zu können. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten hat bei den konzeptionellen Planungen und den Voruntersuchungen des Geländes gut geklappt. Jetzt geht das Projekt unter der Betriebsführung der EW Energie in die finale Umsetzungsphase über“, erklärt Dirk Nehrkorn, Geschäftsführer der Stadtwerke Heilbad Heiligenstadt (SWH).
Die produzierten Strommengen reichen nicht nur für rund 1.600 Haushalte, sondern können auch für die vier E-Busse der EW Bus, die in Heilbad Heiligenstadt seit 2021 im städtischen Linienverkehr eingesetzt werden. Die grüne Energie der Stadtwerke sorgt somit auch für ein rundum sauberes Mobilitätsgesamtpaket. Denn mit dem Solarpark lassen sich gleichzeitig circa 2.300 Tonnen CO2 im Jahr einsparen. Da ist es gut, dass das Potential für weitere Solargroßprojekte im Eichsfeld noch lange nicht ausgeschöpft ist: „Aktuell prüfen wir potentielle Standorte für neue PV-Freiflächenanlagen im Eichsfeld“, berichtet Maximilian Henkel. „Natürlich vorrangig auf Konversionsflächen, die nicht mehr anderweitig genutzt werden können.“
Zahlen zum Solarpark Kalteneber
Nachhaltige Buswaschanlage
Eine glänzende Idee
Um die 30 in Leinefelde stationierten Busse sauber zu halten, ist die Waschanlage auf dem Betriebshof täglich etwa achtmal in Betrieb. Pro Monat gerechnet ergeben sich somit rund 250 Buswäschen. Bei Linienbussen mit einer Fahrzeuglänge von zwölf Metern geht das normalerweise mit einem hohen Wasserverbrauch einher: rund 900 Liter pro Waschgang. Die EW Bus kommt durchschnittlich mit nur 300 Litern aus – dank Brauchwasser-Wiederaufbereitung und der Verwendung von Regenwasser, welches per Zähler als Oberflächenwasser erfasst wird.
Somit werden pro Monat statt 225.000 Litern nur etwa 75.000 Liter Wasser für die Reinigung der Fahrzeuge benötigt. Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr führt das bei rund 3.000 Buswäschen zu der gewaltigen Ersparnis von circa 1.800 Kubikmeter Wasser. Und einen schönen Lackglanz gibt es gratis dazu.
Wasser vom Dach
Ein Teil des Waschwassers kommt in Leinefelde einfach vom Dach: „Wir profitieren von unseren großen Dachflächen und können dadurch einen 65 Kubikmeter großen Regenwassertank befüllen. Hinzu kommt die Brauchwasser-Aufbereitung. Oft müssen wir monatelang kein zusätzliches Leitungswasser nutzen“, erklärt Oliver Puff, Verkehrsmeister bei der EW Bus.
EW Bus
Die Busse werden in der Anlage stets vorwärts mit Bürste und Brauchwasser und zurück ohne Bürsteneinsatz mit zugesetztem Regenwasser gewaschen. Dank der Häufigkeit der Reinigungen reicht ein Waschgang und es kann auch auf chemische Zusätze verzichtet werden. „Mit dem weichen Regenwasser haben wir ganz automatisch immer ein schönes Glanzfinish, wie mit dem Klarspüler in der heimischen Spülmaschine“, schwärmt Puff.
Die nachhaltige Anlage passt zum umweltorientierten Gesamtbild der EW Bus, die auch schon auf E-Busse und Photovoltaikanlagen zur Stromgewinnung setzt. Ein Photovoltaikeinsatz ist übrigens auch schon als zusätzliche Energiequelle für die Waschanlage angedacht.
Zahlen zur Waschanlage
Recycling-Kampagne
Mülltrennung groß rausbringen
„Wir haben schon länger über Fahrzeugbeklebungen nachgedacht und uns dafür entschieden, mit einer kleinen Kampagne zu starten, bei der es um das Recycling geht“, erklärt Ursula Wittkowski als zuständige Kundenberaterin der Eichsfeldwerke-Tochter EW Entsorgung. Zuerst einmal zwei der insgesamt 20 Entsorgungsfahrzeuge erhielten dazu Beschriftungen mit einem auffälligen emotionalen Bildmotiv, das für eine hohe Aufmerksamkeit sorgt. Die beiden Slogans „Ihr trennt, wir fahren ab!“ und „Gut getrennt ist schnell recycelt!“ sind direkt mit dem Link zum Webauftritt der EW Entsorgung und dem QR-Code zum Runterladen der EW Abfall-App verbunden.
Beleg für Nachhaltigkeitsansatz
Die Kampagne passt damit zum Nachhaltigkeitsansatz der Eichsfeldwerke, den sie auch konsequent im Entsorgungsbereich verfolgen. Die zwei Slogans verdeutlichen unmittelbar, wie einfach es ist, durch Mülltrennung zum Recycling beizutragen. Das kann sich im Eichsfeld auch finanziell lohnen, denn so fallen bei konsequenter Sortierung eventuell weniger Abfallgebühren an. Die richtigen Tipps dazu liefert dann gleich die App „EW Abfallinfo“, die zudem zuverlässig an die Entsorgungstermine für Hausmüll, Altpapier und den gelben Sack erinnert. Mit zahlreichen Infos unterstützt des Weiteren auch das online abrufbare „Abfall-ABC“ die richtige Sortierung von Abfällen, die im Haushalt anfallen.
Die Fahrzeuge sind täglich im Einsatz und im ganzen Landkreis unterwegs. „Wir sind von der starken visuellen Wirkung und dem damit verbundenen Kommunikationspotenzial solcher Fahrzeugbeklebungen überzeugt. Unsere Kundinnen und Kunden dürfen deshalb auch schon auf weitere Botschaften gespannt sein“, kündigt Wittkowski eine Fortsetzung der Aktion an.
EW Entsorgung
Biogas
Zehn Jahre heimische Öko-Energie
Seit Juli 2013 ist die für 13 Millionen Euro errichtete Biogaserzeugungs-, -aufbereitungs- und -einspeiseanlage der Eichsfeldwerke in Weißenborn-Lüderode in Betrieb. 30.000 Tonnen Pflanzensubstrat aus Ackergras, Mais- und Getreide-Ganzpflanzensilage von Landwirten aus der Region verwandeln sich seitdem jährlich in etwa 30 Millionen Kilowattstunden CO2-neutrales Biogas für die Region.
Nach der Aufbereitung und Einspeisung ins Erdgasnetz wird das Gas vollständig für den Betrieb der Blockheizkraftwerke in Heiligenstadt, Dingelstädt und Niederorschel verwendet. Diese erzeugen damit nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung jährlich circa 11 Millionen Kilowattstunden Strom, was dem Bedarf von 3.000 Haushalten entspricht, und 14 Millionen Kilowattstunden Wärme für die Versorgung von etwa 370 Gebäuden.
Klimaneutraler Prozess
„Der ganze Prozess funktioniert klimaneutral, weil bei der Nutzung von Biogas nur so viel CO2 an die Umwelt abgegeben wird, wie die eingesetzten Pflanzen zuvor für ihr Wachstum aus der Atmosphäre aufgenommen haben“, berichtet Stefan Monecke, zuständig für den Bereich Technik und Betrieb bei der EW Eichsfeldgas. Auf diese Weise spart der Einsatz des Naturgases jährlich 10.000 Tonnen CO2 gegenüber fossilen Energieträgern ein.
Wie Biogas in einem komplexen Aufbereitungsvorgang gewonnen wird, haben sich rund 600 interessierte Besucherinnen und Besucher am Tag der offenen Tür Anfang September 2023 zeigen lassen. Sie erhielten nicht nur spannende Einblicke in eines der größten Energieprojekte des Eichsfeldwerke-Unternehmensverbunds, sondern auch in sein gesamtes Leistungsspektrum. Und auch die Unterhaltung kam bei einem bunten Rahmenprogramm natürlich nicht zu kurz.