Umweltschutz

Nicht nur die großen Schritte sorgen dafür, dass die Welt nach­haltiger wird – auch auf viele kleine Schritte kommt es an. Ökolo­gische Klär­anlagen, ein gut funk­tionie­rendes Wert­stoff­system oder einfach nur effizi­entere Prozesse bei der Müll­entsorgung sind wichtige Maßnahmen, die zum Schutz unserer Umwelt beitragen.

Photovoltaik

Sonnige Aussichten

Das bisher größte Solar­strom­projekt der Eichsfeldwerke steht in einigen Monaten vor dem erfolg­reichen Abschluss. Zum Jahres­ende 2024 soll der Solarpark Kalteneber ans Netz gehen. Das bedeutet grünen Strom für die Versor­gung von rund 1.600 Haus­halten. Doch damit nicht genug: die Eichsfeldwerke setzen ihren Sonnen­kurs konse­quent fort und prüfen weitere poten­zielle Stand­orte, auf denen ein Solar­park ent­stehen könnte.

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Tausende Solar­module statt Hunderte Kühe: Es ist ein außer­gewöhn­liches Projekt, das die Eichsfeldwerke dann gemein­sam mit der Stadt Heilbad Heiligenstadt und den Stadt­werken Heilbad Heiligenstadt realisiert haben werden. Aus dem aufge­gebenen Stand­ort einer ehemaligen Rinder-LPG mit rund 40.000 Quadrat­metern Fläche ent­steht ein zukunfts­weisender Solar­park, dessen umwelt­freund­lich erzeugte Energie der Region direkt zugutekommt.

Nach Abschluss der Arbeiten zur Geländeregulierung, kann in Kalteneber zur Jahresmitte mit dem Aufbau der Photovoltaik-Module begonnen werden
Nach Abschluss der Arbeiten zur Gelände­regulierung, kann in Kalteneber zur Jahres­mitte mit dem Aufbau der Photo­voltaik-Module begonnen werden
Blick zurück: Bis Ende 2022 befanden sich veraltete, ungenutzte Stallanlagen auf dem rund 40.000 Quadratmeter großen Areal in Kalteneber
Blick zurück: Bis Ende 2022 befanden sich veral­tete, unge­nutzte Stall­anlagen auf dem rund 40.000 Quadrat­meter großen Areal in Kalteneber
Mario Kunze und Maximilian Henkel bei einer Besichtigung der Abrissarbeiten
Mario Kunze (links) und Maximilian Henkel bei einer Besich­tigung der Abriss­arbeiten

Sehr gute Voraus­setzungen

Zuvor war von allen Seiten viel Einsatz nötig. Die Stadt hatte Mitte 2021 den ehe­maligen land­wirt­schaft­lichen Alt­stand­ort im Ortsteil Kalteneber erwerben können. Damit eröff­nete sich die Möglich­keit für eine inno­vative Nach­nutzung der aufbe­reiteten Flächen als Solar­park, die die Eichsfeldwerke und die Stadtwerke bereits 2020 ins Auge gefasst hatten. Denn gute Voraus­setzungen waren gegeben: Das Gelände liegt erhöht und ver­schattungs­frei auf circa 450 Meter Meereshöhe. Die jähr­liche Sonnen­stunden­zahl im Eichsfeld erreichte im Jahr 2022 mit 1.970 Stunden fast den bundes­weiten Durch­schnitt von 2.025 Stunden. Und die etwa 10.000 Module lassen sich ideal in Ost-West-Aus­richtung aufstellen. Die gesamte Erschlie­ßung verant­wortete die EW Projekt im Auftrag der Stadt. Die EW Energie wiederum übernimmt im Auftrag der Stadtwerke die Betriebs­führung des Solar­parks, dessen Lauf­zeit auf 30 Jahre angelegt ist.

Echtes Highlight: Anliefe­rung der Übergabe­station

Zum Ende des Jahres 2023 konnte der Rück­bau von sechs riesigen Stall­anlagen plus Neben­gebäuden erfolg­reich abge­schlossen werden. Im Anschluss erfolgte die Gelände­regu­lierung, also unter anderem das Abflachen von Böschungs­kanten und das Verfüllen tiefer Mulden. Parallel wurde das gesamte Gelände ein­gezäunt, eine Bau­straße für das Auf­stellen der Trans­forma­toren- und Übergabe­stationen angelegt sowie deren Stand­orte vorbe­reitet.

Ein nächster wichtiger Schritt: Anlieferung und genaue Platzierung der Übergabestation
Ein nächster wich­tiger Schritt: Anlie­ferung und genaue Plat­zierung der Über­gabe­station

„Die Anlie­ferung der Über­gabe­station und ihre rich­tige Plat­zierung war eine spekta­kuläre Aktion im April 2024“, berichtet Maximilian Henkel, Fach­bereichs­leiter Erneuer­bare Energien. „Ab Juli erfolgt das Auf­stellen und die Mon­tage der Solar­module, die dann hoffent­lich noch viel Herbst­sonne abbe­kommen werden.“

Maximilian Henkel, Fachbereichsleiter Erneuerbare Energien, Eichsfeldwerke
Die Anlieferung der Über­gabe­station war eine spekta­kuläre Aktion im April 2024. Ab Juli erfolgt das Auf­stellen und die Mon­tage der Solar­module.
Maximilian Henkel
Fachbereichs­leiter Erneuer­bare Energien
Eichsfeldwerke

Die Module können jähr­lich circa vier Milli­onen Kilo­watt­stunden Strom erzeugen. Praktischer­weise fließt dieser gleich unweit des Parks in das Netz der Stadt­werke. Der Einspeise­punkt befindet sich in unmit­tel­barer Nähe des alten Bahnhofs.

„Wir freuen uns sehr, mit diesem Solar­park einen weite­ren Bei­trag zur Energie­wende leisten zu können. Die Zusammen­arbeit mit allen Betei­ligten hat bei den konzep­tionellen Planungen und den Vor­unter­suchungen des Geländes gut geklappt. Jetzt geht das Projekt unter der Betriebs­führung der EW Energie in die finale Umsetzungs­phase über“, erklärt Dirk Nehrkorn, Geschäfts­führer der Stadtwerke Heilbad Heiligenstadt (SWH).

Die produ­zierten Strom­mengen reichen nicht nur für rund 1.600 Haus­halte, sondern können auch für die vier E-Busse der EW Bus, die in Heilbad Heiligenstadt seit 2021 im städ­tischen Linien­verkehr eingesetzt werden. Die grüne Energie der Stadt­werke sorgt somit auch für ein rundum sauberes Mobili­täts­gesamt­paket. Denn mit dem Solar­park lassen sich gleich­zeitig circa 2.300 Tonnen CO2 im Jahr ein­sparen. Da ist es gut, dass das Poten­tial für weitere Solar­groß­projekte im Eichsfeld noch lange nicht aus­geschöpft ist: „Aktuell prüfen wir poten­tielle Stand­orte für neue PV-Frei­flächen­anlagen im Eichsfeld“, berichtet Maximilian Henkel. „Natürlich vor­rangig auf Konver­sions­flächen, die nicht mehr ander­weitig genutzt werden können.“

Zahlen zum Solarpark Kalteneber
4.700
Kilowatt­peak
beträgt die Leistung des Parks
4
Mio. Kilowatt­stunden
Strom wird er voraus­sichtlich erzeugen
1.600
Haushalte
lassen sich mit Sonnen­strom versorgen
Nachhaltige Buswaschanlage

Eine glänzende Idee

Umweltschutz mit Glanzeffekt: Die Wasch­anlage der Eichsfeld­werke-Tochter EW Bus in Leinefelde spart seit Jahr­zehnten jährlich rund 1.800 Kubikmeter Leitungs­wasser ein und sorgt gleich­zeitig für blitz­blanke Busse. Der Trick ist der Einsatz von Brauch- und Regen­wasser.

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Um die 30 in Leinefelde statio­nierten Busse sauber zu halten, ist die Wasch­anlage auf dem Betriebs­hof täglich etwa achtmal in Betrieb. Pro Monat gerechnet ergeben sich somit rund 250 Buswäschen. Bei Linien­bussen mit einer Fahrzeug­länge von zwölf Metern geht das normaler­weise mit einem hohen Wasser­verbrauch einher: rund 900 Liter pro Waschgang. Die EW Bus kommt durchschnittlich mit nur 300 Litern aus – dank Brauch­wasser-Wieder­aufbe­reitung und der Verwendung von Regen­wasser, welches per Zähler als Ober­flächen­wasser erfasst wird.

Somit werden pro Monat statt 225.000 Litern nur etwa 75.000 Liter Wasser für die Reinigung der Fahrzeuge benötigt. Hoch­gerechnet auf ein ganzes Jahr führt das bei rund 3.000 Buswäschen zu der gewaltigen Ersparnis von circa 1.800 Kubikmeter Wasser. Und einen schönen Lack­glanz gibt es gratis dazu.

Sorgt für Sauberkeit: Die Waschanlage der EW-Bus ist besonders sparsam und verzichtet bei der Fahrzeug-Reinigung sogar auf chemische Zusätze
Sorgt für Sauber­keit: Die Wasch­anlage der EW-Bus ist beson­ders spar­sam und verzich­tet bei der Fahr­zeug-Reini­gung sogar auf chemische Zusätze

Wasser vom Dach

Ein Teil des Wasch­wassers kommt in Leinefelde einfach vom Dach: „Wir profi­tieren von unseren großen Dach­flächen und können dadurch einen 65 Kubikmeter großen Regen­wasser­tank befüllen. Hinzu kommt die Brauch­wasser-Aufbe­reitung. Oft müssen wir monate­lang kein zusätzliches Leitungs­wasser nutzen“, erklärt Oliver Puff, Verkehrsmeister bei der EW Bus.

Oliver Puff, Verkehrsmeister, EW Bus
Dank der Nutzung von Regenwasser müssen wir oft monatelang kein zusätzliches Leitungswasser nutzen.
Oliver Puff
Verkehrsmeister
EW Bus

Die Busse werden in der Anlage stets vorwärts mit Bürste und Brauch­wasser und zurück ohne Bürsten­einsatz mit zugesetztem Regen­wasser gewaschen. Dank der Häufigkeit der Reini­gungen reicht ein Waschgang und es kann auch auf chemische Zusätze verzichtet werden. „Mit dem weichen Regen­wasser haben wir ganz auto­matisch immer ein schönes Glanz­finish, wie mit dem Klar­spüler in der heimischen Spül­maschine“, schwärmt Puff.

Die nachhaltige Anlage passt zum umwelt­orien­tierten Gesamt­bild der EW Bus, die auch schon auf E-Busse und Photo­voltaik­anlagen zur Strom­gewinnung setzt. Ein Photo­voltaik­einsatz ist übrigens auch schon als zusätz­liche Energie­quelle für die Wasch­anlage angedacht.

Zahlen zur Waschanlage
3.000
Wäschen
pro Jahr
1.800
Kubikmeter
Wasserersparnis jährlich
Recycling-Kampagne

Mülltrennung groß rausbringen

Seit Anfang 2024 weisen die Eichsfeld­werke auch ganz groß­dimensio­niert auf die Vorteile von Recycling hin und bewerben ihre Abfall-App. Vorerst zwei Entsorgungs­fahrzeuge tragen die prägnanten Botschaften auf ihren Seiten­flächen bei den Touren automatisch zu den Menschen in die Region.

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„Wir haben schon länger über Fahrzeug­beklebungen nachgedacht und uns dafür entschieden, mit einer kleinen Kampagne zu starten, bei der es um das Recycling geht“, erklärt Ursula Wittkowski als zuständige Kunden­beraterin der Eichsfeldwerke-Tochter EW Entsorgung. Zuerst einmal zwei der insgesamt 20 Entsor­gungs­fahr­zeuge erhielten dazu Beschrif­tungen mit einem auf­fälligen emotio­nalen Bild­motiv, das für eine hohe Aufmerk­samkeit sorgt. Die beiden Slogans „Ihr trennt, wir fahren ab!“ und „Gut getrennt ist schnell recycelt!“ sind direkt mit dem Link zum Web­auf­tritt der EW Entsorgung und dem QR-Code zum Runter­laden der EW Abfall-App verbunden.

Kurz, prägnant und einprägsam: Die neuen Werbeslogans der EW-Entsorgung
Kurz, prägnant und ein­präg­sam: Die neuen Werbe­slogans der EW-Entsorgung
Nicht zu übersehen: Die Fahrzeuge der EW-Entsorgung sind täglich im Einsatz und sorgen damit für eine hohe Sichtbarkeit
Nicht zu über­sehen: Die Fahr­zeuge der EW-Entsorgung sind täg­lich im Ein­satz und sor­gen damit für eine hohe Sicht­barkeit
Einfach Scannen: Hit Hilfe eines QR-Code wird die richtige Abfalltrennung besonders leicht gemacht
Einfach Scannen: Hit Hilfe eines QR-Code wird die rich­tige Abfall­trennung beson­ders leicht gemacht

Beleg für Nach­haltig­keits­ansatz

Die Kampagne passt damit zum Nach­haltig­keits­ansatz der Eichsfeldwerke, den sie auch konse­quent im Entsorgungs­bereich verfolgen. Die zwei Slogans verdeut­lichen unmittelbar, wie einfach es ist, durch Müll­trennung zum Recycling beizu­tragen. Das kann sich im Eichsfeld auch finan­ziell lohnen, denn so fallen bei konse­quenter Sortierung eventuell weniger Abfall­gebühren an. Die richtigen Tipps dazu liefert dann gleich die App „EW Abfallinfo“, die zudem zuver­lässig an die Entsorgungs­termine für Haus­müll, Alt­papier und den gelben Sack erinnert. Mit zahl­reichen Infos unter­stützt des Weiteren auch das online abrufbare „Abfall-ABC“ die richtige Sortie­rung von Abfällen, die im Haushalt anfallen.

Die Fahrzeuge sind täglich im Einsatz und im ganzen Land­kreis unter­wegs. „Wir sind von der starken visuellen Wirkung und dem damit verbundenen Kommuni­kations­potenzial solcher Fahr­zeug­bekle­bungen überzeugt. Unsere Kundinnen und Kunden dürfen deshalb auch schon auf weitere Botschaften gespannt sein“, kündigt Wittkowski eine Fort­setzung der Aktion an.

Ursula Wittkowski, Kundenberaterin, EW Entsorgung
Wir sind von der starken visuellen Wirkung und dem damit verbundenen Kommuni­kations­potenzial solcher Fahrzeug­beklebungen überzeugt.
Ursula Wittkowski
Kundenberaterin
EW Entsorgung
Biogas

Zehn Jahre heimische Öko-Energie

Klimaneutral, speicher­bar, flexibel ein­setz­bar: So sollen zukunfts­fähige Energie­quellen sein. Und so ist Biogas aus dem Eichsfeld bereits seit gut zehn Jahren: ein Grund zum Feiern – mit einem großen Tag der offenen Tür.

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Seit Juli 2013 ist die für 13 Milli­onen Euro errichtete Biogas­erzeugungs-, -aufbe­reitungs- und -ein­speise­anlage der Eichsfeldwerke in Weißenborn-Lüderode in Betrieb. 30.000 Tonnen Pflanzen­substrat aus Acker­gras, Mais- und Getreide-Ganz­pflanzen­silage von Land­wirten aus der Region verwandeln sich seit­dem jähr­lich in etwa 30 Millionen Kilowatt­stunden CO2-neutrales Biogas für die Region.

Seit 2023 in Betrieb: Biogasanlage in Weißenborn-Lüderode
Seit 2013 in Betrieb: Biogas­anlage in Weißenborn-Lüderode

Nach der Auf­berei­tung und Ein­speisung ins Erd­gas­netz wird das Gas voll­ständig für den Betrieb der Block­heiz­kraft­werke in Heiligenstadt, Dingelstädt und Niederorschel verwendet. Diese erzeugen damit nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung jährlich circa 11 Millionen Kilowatt­stunden Strom, was dem Bedarf von 3.000 Haus­halten entspricht, und 14 Millionen Kilowatt­stunden Wärme für die Versorgung von etwa 370 Gebäuden.

Klimaneutraler Prozess

„Der ganze Prozess funktio­niert klima­neutral, weil bei der Nutzung von Biogas nur so viel CO2 an die Umwelt abge­geben wird, wie die ein­gesetz­ten Pflanzen zuvor für ihr Wachstum aus der Atmos­phäre aufge­nommen haben“, berichtet Stefan Monecke, zuständig für den Bereich Technik und Betrieb bei der EW Eichsfeldgas. Auf diese Weise spart der Einsatz des Natur­gases jähr­lich 10.000 Tonnen CO2 gegen­über fossilen Energie­trägern ein.

Wie Biogas in einem komplexen Aufbe­reitungs­vorgang gewonnen wird, haben sich rund 600 inte­res­sierte Besucher­innen und Besucher am Tag der offenen Tür Anfang September 2023 zeigen lassen. Sie erhielten nicht nur spannende Ein­blicke in eines der größten Energie­projekte des Eichsfeldwerke-Unternehmens­verbunds, sondern auch in sein gesamtes Leistungs­spektrum. Und auch die Unter­haltung kam bei einem bunten Rahmen­programm natür­lich nicht zu kurz.

Zahlreiche Gäste kamen zum Tag der offenen Tür um sich über die Erzeugung von Biogas zu informieren
Zahlreiche Gäste kamen zum Tag der offenen Tür um sich über die Erzeu­gung von Biogas zu informieren
Die Ausstellung eindrucksvoller Landmaschinen stieß auf großes Interesse
Die Ausstellung eindrucks­voller Land­maschinen stieß auf großes Interesse
Zahlen zur Biogas­anlage Weißenborn-Lüderode
30
Tsd. Tonnen
Pflanzen­substrat sind die jährliche Basis
30
Mio. Kilowattstunden
Biogas werden pro Jahr erzeugt
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