
PV-Anlagen
Unser Weg zu mehr Solarenergie
Die Eichsfeldwerke (EW) bleiben auf Sonnenkurs: Weitere PV-Freiflächenanlagen und durchdachte Solarstromlösungen für betriebliche Abläufe verringern die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern und schützen das Klima.
Spätestens Ende 2022 erhält die erste PV-Freiflächenanlage der Eichsfeldwerke am Sonnenstein illustre Unterstützung. Nummer Zwei wird die mit 1,5 Millionen Kilowattstunden jährlichem Energieertrag doppelt so große Anlage auf der ehemaligen Deponie Breitenworbis. Die versiegelten Konversionsflächen dürfen wirtschaftlich anderweitig nicht mehr genutzt werden. „Die Errichtung großer PV-Felder ist hier so gesehen eine ideale Weiterverwendung“, erklärt Markus Klaus, Bereichsleiter Technik & Erneuerbare Energien der Eichsfeldwerke. Die Gestelle der Solarmodule werden einfach auf dem Boden platziert und nicht in die Erde gerammt, so dass im Bedarfsfall immer ein Zugang zur ehemaligen Deponie gewährleistet ist.

Direktversorgung der E-Busse
Was im Großen tausende Haushalte versorgt, trägt ab Sommer 2022 im kleineren Maßstab dazu bei, dass die E-Busse des Tochterunternehmens EW Bus fahrplangemäß weiter rollen. Dann liefert eine PV-Anlage auf dem Dach der Bushalle des Betriebshofs 55 Kilowatt-Peak Leistung, die unter anderem den vier Schnellladestationen der Stadtbusse, der Halle und dem Verwaltungsgebäude zu Gute kommen. Von einem Speicher mit 22 Kilowattstunden unterstützt, lassen sich so voraussichtlich 36 Prozent des Jahresgesamtverbrauchs des Betriebshofes mit Strom allein von der Sonne abdecken.
Abwasser-Klärung mit Solarstrom
Die Reinigung von Abwässern in modernen Kläranlagen ist meist sehr energieintensiv – Unterstützung durch die Sonne also hochwillkommen. Das dachten sich auch die Experten des Tochterunternehmens EW Wasser in Zusammenarbeit mit den PV-Spezialisten der EW Wärme bei den 25 durch die Eichsfeldwerke betriebenen Kläranlagen. Ergebnis: Auf zwei Betriebsgebäudedächern der vier größten Anlagen sind seit Sommer beziehungsweise Winter 2021 bereits perfekt auf die Verhältnisse angepasste Solaranlagen in Betrieb. Sie werden bei der Kläranlage Mihla immerhin rund 25 Prozent des Gesamtstromverbrauchs und bei Friedatal circa 12 Prozent abdecken.

Eigenstromabdeckung von mehr als 65 Prozent
Noch interessanter wird die Rechnung für die beiden größten Klärwerke Horsmar mit 15.000 Einwohnerwerten und Leinetal mit gar 80.000 Einwohnerwerten. In Horsmar geht die PV-Anlage wahrscheinlich im Juni 2022 in Betrieb, für Leinetal laufen die Planungen. Beide verfügen bereits über Faultürme, die Biogas für Blockheizkraftwerke zur Strom- und Wärmeerzeugung auf ihrem Gelände gewinnen. Zusammen mit der Solarenergie wird künftig eine Eigenstromabdeckung von deutlich mehr als 65 Prozent erreicht. „Das ist vor allem für Leinetal imposant, da wir hier einen Jahresverbrauch von 1,1 Millionen Kilowattstunden haben, also den eines Eichsfeld-Dorfes mit rund 440 Haushalten“, hebt Robert Kellner, Projektingenieur EW Wasser, hervor. Auch bei vielen der kleineren Kläranlagen prüft das Unternehmen bereits den Einsatz von Solarstrom. Eines bleibt sicher: Die Sonne wird auch in Zukunft bei vielen Energieprojekten der Eichsfeldwerke für die Bürgerinnen und Bürger und für den eigenen Betrieb als Lösung hoch im Kurs stehen.
Zahlen zur PV-Freiflächenanlage Breitenworbis

Eichsfeldwerke
E-Bike-Ladestationen
E-Bike-Ladestationen machen mobil
Seit 2021 entsteht im Eichsfeld ein Netz an E-Bike-Ladestationen, das Touristen und Einheimischen echten Mehrwert bietet.
Viele gut ausgebaute Rad- und Wanderwege laden im Eichsfeld zum Erkunden der Region ein – besonders mit dem E-Bike. Gut, dass seit einiger Zeit immer mehr kostenfrei nutzbare Ladestationen dafür sorgen, dass unterwegs der Strom nicht ausgeht. Zum Jahreswechsel 2021/22 hatten die Eichsfeldwerke bereits mehrere Gemeinden bei der Anschaffung von bis dahin acht Stationen unterstützt, die unter anderem am Fuße des Sonnensteins oder an den Radwegekirchen in Großtöpfer und Bodenrode errichtet wurden.
Für schnelles und bequemes Zwischenladen verfügen die einzelnen Stationen über vier Ladepunkte mit je 500 Watt Leistung. Ladekabel der beiden gängigen Akkuhersteller Bosch und Shimano sind bereits vormontiert, so dass das eigene Ladegerät zu Hause bleiben kann. Angesichts der zahlreichen Ausflugsziele im Eichsfeld ist die Nachfrage nach diesen cleveren Ladelösungen bei Touristen und heimischen Radlern groß. Bis zum Jahresende 2022 sollen deshalb sechs weitere Stationen dieser Art fertiggestellt sein.

Den aktuellen Stand zeigt die Übersichtskarte.
Und wie die Region für Einheimische und Touristen noch attraktiver wird, lesen Sie hier.
Anlagen-Contracting
Anlagen-Contracting als
Rundum-sorglos-Paket
Ob Mehrfamilienhaus, kommunale Einrichtung oder Gewerbeimmobilie – überall kann Anlagen-Contracting die kostensparende und nachhaltige Energielösung sein. Die Eichsfeldwerke haben hier in den vergangenen Jahren bereits unterschiedlichste Projekte inklusive Mieterstrom umgesetzt. Erik Winter, Leiter Vertrieb EW Eichsfeldgas, stellt im Interview die Idee und Beispiele vor.
Herr Winter, welche Vorteile hat ein Geschäftskunde beim Abschluss eines Anlagen-Contracting-Vertrags mit den Eichsfeldwerken?
Die Idee ist, ihm den gesamten Aufwand für sein Energiemanagement abzunehmen. Stattdessen übernehmen die Eichsfeldwerke als Contractor Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb, Wartung und Betreuung der Anlage über einen festen Zeitraum von normalerweise zehn Jahren. Die Anlage kann zum Beispiel ein Blockheizkraftwerk oder eine Photovoltaik-Anlage sein. Der Kunde zahlt dafür monatliche Raten, die sich aus einem festgelegten Grund- und Arbeitspreis zusammensetzen. Er muss also nicht selbst investieren und hat über den Contracting-Zeitraum stets kalkulierbare Betriebskosten. Ein Modell, das auch bei uns immer mehr Geschäftskunden schätzen.
Können Sie uns ein gutes Kundenbeispiel nennen?
Da gibt es viele. Auf kommunaler Ebene haben wir beispielsweise in jüngster Zeit ein sehr umfassendes Contracting-Projekt für den Ortsteil Hildebrandshausen der Gemeinde Südeichsfeld umgesetzt. Der Ort hat keinen Erdgasanschluss, aber einen neuen Kindergarten. Der wird jetzt mit Hilfe einer Wärmepumpe plus Photovoltaik-Anlage zu 100 Prozent regenerativ mit Energie versorgt. Wir haben für die Auftraggeber die gesamte Abwicklung übernommen inklusive der Fördermittelbeantragung über die BAFA. Die Gemeinde hatte keine Investitionskosten und wir kümmern uns auch um die Anlagenoptimierung in den nächsten Jahren.
Eine weitere interessante Contracting-Lösung ist Mieterstrom. Was können Sie hierzu berichten?
Beim Thema Mieterstrom arbeiten wir schon seit Jahren sehr intensiv mit Immobilienunternehmen aus der Region zusammen. Wir planen, bauen und betreiben die Anlagen in Form von Photovoltaik oder Blockheizkraftwerken oder einer Kombination aus beidem und stellen den Mieterinnen und Mietern den Strom vergünstigt zur Verfügung. 2021/22 setzen wir so zwei größere Projekte in Heiligenstadt für die Kommunale Wohnungsgesellschaft Obereichsfeld um, die den Ausbau regenerativer Energien in ihrem Bestand aktiv fördert.
In der Thomas-Müntzer-Straße versorgt künftig eine PV-Anlage mit einer Leistung von 29 Kilowatt-Peak und ein Blockheizkraftwerk mit 25 Kilowatt elektrischer Leistung 80 Wohneinheiten. Und in der Theodor-Storm-Straße kommt ein Blockheizkraftwerk mit 11 Kilowatt elektrischer Leistung für 25 Wohnungen zum Einsatz. Das Besondere ist hier noch, dass wir das BHKW im Sinne der Energiewende stromgeführt betreiben wollen, weil es so noch effizienter läuft. Dafür haben wir einen größeren Pufferspeicher für die Wärme vorgesehen. Voraussetzung für solche Projekte ist immer, dass alle Mietparteien mitmachen. Dazu ist eine entsprechende Kommunikation im Vorfeld erforderlich, bei der wir auch gerne unterstützen. Angesichts der möglichen Energiekostenersparnis lassen sich die Mietenden meist gerne überzeugen.
Zahlen zum Anlagen-Contracting

EW Eichsfeldgas